Wie mit Sprache Politik gemacht wird 4

Zu den klassischen NLP-Methoden gehört die Arbeit mit Zeitlinien.

Die meisten Menschen sind darauf hin erzogen worden, kausal zu denken: Was war DIE Ursache für eine bestimmte Folge, von der aus bestimmt wird, wer „schuld“ ist, d. h. bestraft werden muss bzw. wer Schadenersatz zu leisten hat. Das hat vor allem damit zu tun, dass Eltern bei Missgeschicken schnell reagieren – und unter Zeitdruck neigt man dazu, die eigenen Kindheitserfahrungen zu wiederholen. Auf diesem „linearen“ Denken beruhen viele Strafbestimmungen aber auch Versicherungskonditionen etc. – und vor allem die üblichen Selbstrechtfertigungen: Es gibt immer jemand, dem man die Schuld in die Schuhe schieben kann. Die Frage nach dem eigenen Anteil bleibt dabei ausgespart …

Die Alternative dazu bildet das „komplexe“ Denken, bei dem fast gleichzeitig an alle Einflussfaktoren – also auch seelische oder mentale, nicht nur die physischen – miteinbezogen werden. In der therapeutischen Gesprächsführung wird dann beispielsweise „gedehnt“ formuliert: „Was könnte denn noch mitbestimmend gewesen sein?“ (und nicht schnell „verhört“ und damit die Person in Stress gebracht – was meist dazu führt, dass sie das antwortet, von dem sie glaubt, dass es beim Gegenüber „gut ankommt“). Um diese Art des komplexen (kybernetischen, systemischen) Denkens einzuüben, hilft es, ein Tortendiagramm zu zeichnen und in die einzelnen Tortensegmente die phantasierten Anteile hineinzuschreiben. (Es dürfen auch welche davon frei bleiben). Damit kann man auch Vergangenheit (Erfahrungen, Dynamiken usw.) und Zukunft (Wünsche, Ängste usw.) miteinbeziehen.

Gewalt beginnt dort, wo man jemand auf einen bestimmten Punkt auf der biographischen Zeitlinie „fixiert“ […]

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