Verharmlosungen

„Stalker tötete Ex-Geliebte aus Eifersucht“ und „Brand-Attentat aus krankhafter Eifersucht“ – zwei Titel in der online-Ausgabe von „Österreich“ ÖSTERREICH (epaper-oesterreich.at) am heutigen Frauentag.

Nun weiß man ja, dass diese Zeitung reißerische Formulierungen bevorzugt – aber sie spiegelt gerade mit solchen wie den beiden heutigen das wieder, was in der breiten Bevölkerung zu den Morden an Partnerinnen gedacht wird: „Er war halt eifersüchtig“ – und: Sie wird ihm schon Grund gegeben haben; oder „Er hat sie halt zu sehr geliebt“ – und: Sie hat das halt nicht verstanden; oder: „Er hat sich in seiner Ehre gekränkt gefühlt“ – und: Hätte sie ihn halt nicht gereizt.

Solche Formulierungen führen dazu, dass die Bedrohlichkeit der Geisteshaltung dieser Täter verharmlost wird – vor allem auch deswegen, weil die ersten Anzeichen (Besitzdenken, Kontrollzwänge, Strafwut) ignoriert bzw. entschuldigt werden, nicht nur von Familienangehörigen und Freund_innen, sondern leider oft auch von Behörden, denen Drohungen nicht Beweis genug sind, um „einzuschreiten“. Dabei würde einfache „Nachschau“ und ein deeskalierendes Gespräch möglicherweise schon zur „Ernüchterung“ beitragen […]

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