Veraschenputteln

Mit dieser Wortschöpfung habe ich (in meinem Buch „Madonna UND Hure“ 1997, vergriffen) eine Methode der unterschwelligen Abwertung von Frauen bezeichnet, die darin besteht, dass man sie weit unter ihrem gesellschaftlichen Status behandelt – beispielsweise indem man sie unerlaubterweise duzt oder als letzte nach allen Männern begrüßt … So beobachte ich auch immer wieder mit Interesse, welche Personen ORF-Anchor-Man Armin Wolf mit ihren akademischen Graden anspricht und welche nicht – auch so eine Geste des subtilen Respekts bzw. der Respektsverweigerung.

Mir ist so etwas heute wieder einmal widerfahren: Zuerst sprach mich der – wesentlich jüngere – Mann mit „Gnädige Frau“ an, und ich bat ihn, das nicht zu tun, denn wir wären ja in einem Berufsgespräch und diese Anrede passe nur bei einer privaten Einladung zu mir, z. B. zum 5-h-Tee – die ich bei dieser Gelegenheit gleich ausspräche. Darauf folgte die zweite Runde mit verbalem Tiefschlag: Nun sprach er mich mit „Frau Pfarrerin“ an – und ich gab es auf; er wollte mich offenbar vera…schen […]

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