Abschaum

Im heutigen Pressedienst der Evangelischen Kirche für Österreichs lese ich den Protest des niederösterreichischen Superintendenten (entspricht protokollarisch dem katholischen Diözesanbischof) Mag. Lars Müller-Marienburg zu den Worten des gestern als FPÖ-Landesrat neu angelobten Gottfried Waldhäusl, wonach dieser zu dem Ansinnen einen Gefängnisstandort im niederösterreichischen Waldviertel zu errichten, gesagt habe: „Jetzt soll der Abschaum zu uns abgeschoben werden? Das bringt keinerlei Wertschöpfung für die Region!“ […]

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Kurzschlusshandlungen

Es wären Kurzschlusshandlungen gewesen, behauptete der 61jährige Volleyballtrainer, der wegen zahlreicher sexueller Übergriffe auf vorpubertäre Mädchen vor Gericht stand, auch wenn in seinem Vorgehen ein gleichbleibendes Schema erkennbar war. Grooming heißen diese Rituale Vertrauen aufbauender Handlungen in der Fachsprache. Auch die Verteidigungsstrategien der Täter sind wohlbekannt: Zumeist wird den Kindern Mitbeteiligung („Mitschuld“) vorgeworfen. Das zeigt aber nur die Interpretationen und Phantasien der Täter – und ihren Mangel Selbstreflexion und damit Selbsterkenntnis […]

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Prävention

Messerattacken haben sich in den letzten zehn Jahren stark vermehrt. Das hat Angst ausgelöst: Die Angst vor dem „unsichtbaren Gegner“ im Rücken. Die Angst vor dem Überraschungsangriff. Die Angst vor der eigenen Wehrlosigkeit und Ohnmacht …

Angst ist sowohl ein Gefühl als auch eine körperliche Empfindung, ausgelöst durch ein Phantasiebild. Was hier aber zur Quadrinität (d. h. Vierheit) des Bewusstseins fehlt, ist das Vernunftdenken. Angst ist immer eine Herausforderung, genau hinzusehen und nachzuforschen, wann, wo und wie die „Geschichte“ einer Gewalthandlung begonnen hat und welche eigenen Anteile man dabei hat bzw. vermieden haben könnte  […]

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Sprachmüll

Manchmal ist es schwer, die passenden Worte zu finden. Zumindest wenn man sich die Mühe machen will, nicht nur Beleidigungen von sich zu geben. Oder kontraproduktive Beschönigungen. Dann hilft nachdenken, abwägen, verwerfen – oder wie schon Ludwig Wittgenstein feststellte „Wovon man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen“.

Wovon ich nicht schweigen will, ist die Unart, mit „Diagnosen“ aus Psychiatrie und Psychotherapie um sich zu schmeißen — und damit das Denken all derer zu beeinflussen, die Augen- oder Ohrenzeugen dieser verdorbenen Geistesnahrung werden. (Die Metapher zu Esswaren wähle ich bewusst, um zu erinnern, dass wir verdorbenes Essen auch nicht mehr konsumieren sollten, um uns nicht zu vergiften sondern es, korrekt getrennt, dem Müll zuführen.) […]

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Ware Kindeswohl

Wenn es gelingt, andere in einen hohen Erregungszustand zu versetzen, kann man damit rechnen, dass diese Person oder auch ganze Menschenmengen verabsäumen, vernünftig zu denken.

Erfahrene Heiratsschwindler tun das – sie malen rosige Zukunftsbilder vor dem geistigen Auge ihrer Zielpersonen. Auch manche Verkäufer werden daraufhin geschult. Und wenn uns allen etwas sehr wichtig ist, tun wir das meist auch, aber unbewusst – wir haben es uns von irgendwem abgeschaut, vermutlich aus einer Filmszene. (Unbewusst formuliere ich deswegen, weil wir, wenn wir etwas sehr wünschen, auch voll ins Gefühl rutschen und damit die individuell vorhandene Menge an Vernunft schrumpft.)

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Frauenbashing

Als ich im Sommer 2017 (mein „Brief gegen Gewalt“ Nr. 130 vom 18. 8.) die „Frauenverachtung“ des damaligen SPÖ-Bundesgeschäftsführers kritisierte, weil er bei zwei Nationalratskandidatinnen nur wahrnehmen wollte, dass sie einmal zu Schönheitsköniginnen gekrönt worden waren (was ja vor allem eine Werbefunktion für bestimmte Produkte oder Regionen bedeutet) und ihre beruflichen und standespolitischen Kompetenzen schlicht unter den Tisch fallen ließ, erntete ich gelegentlich Kritik von Frauen (!), ich würde „für“ eine bestimmte Partei und gegen eine andere (meine damals noch eigene!) schreiben. Ich versuchte, diese Unterstellung aufzuklären: Ich schreibe nämlich gegen Gewalt in ihren vielen Formen, egal von wem, aber nicht für oder gegen jemand.

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Maschinenmenschen

Der weltberühmte deutsch-amerikanische Soziologe und Psychoanalytiker Erich Fromm (1900–1980) unterschiedet in seinem Klassiker „Anatomie der menschlichen Destruktivität“ Menschen mit biophilem Charakter, die das Lebende und dessen Wachstum fördern im Gegensatz zu den von ihm nekrophil Genannten (nicht gleich zu setzen mit nekrophilem Fetischismus), die von Unlebendigem – Instrumenten und Technik – angezogen werden.

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School Shootings

Im Nachhinein ist man immer klüger als zuvor, sagt der Volksmund. Bei dem jüngsten Schul-Massaker von Parkland / Florida waren es einige schon vorher – wie sich zeigte, als der Name des 19jährigen Massenmörders bekannt wurde.

Aber etwas Bedrohliches wissen, vielleicht sogar Zukünftiges ahnen, ist eines – dazu eine Umgangsmethode zu kennen und halbwegs beherrschen, ist etwas ganz anderes.

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Trieb oder Kalkül?

Die Sozialhelfer, die Hilfsgüter gegen Sex tauschen, der Lehrer, der für Sex bessere Noten verspricht, der Kontrollor, der – geheim, geheim – von Strafe absehen könnte wenn frau täte, was er wolle (Erfahrung einer Klientin), aber auch der Opa, der an seiner Enkelin und ihren Freundinnen herumfingert – was ist es, das sie zu Gesetzesbrechern und mehr noch, Gesundheitsschädlingen werden lässt?

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Ohne Ratio?

Sexuelle Gewalt gegen Frauen sei „keine rationale Tat“, war die Präsidentin der Richtervereinigung Sabine Matejka in der ZiB um 19.30 am 5. Februar zu hören, als sie das Regierungsvorhaben, die Strafen bei sogenannten Sexualdelikten zu erhöhen, kritisierte.

Mich bestätigt das nur wieder in meiner Kritik am mangelnden psychologischen Wissen etlicher Richter und Richterinnen, die noch immer den Mythos vom unbezwingbaren männlichen Sexualtrieb glauben.

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