Selbstgerechtigkeit?

Es gibt wenige Menschen, die nicht der Meinung sind, „ihnen könnte so was nie passieren“ – beispielsweise zum Mörder, zur Mörderin zu werden.

Vor Gericht heißt das dann „Ich kann mir nicht erklären, wieso mir das passiert ist …“.

Diese passive Sprachform zeigt dann, dass das eigene Verhalten als „Ich-fremd“ erlebt wird.

Im Mittelalter war man der Meinung, ein Dämon wäre in einen eingefahren oder man wäre verhext worden – und meist richtete sich gleich ein Verdacht auf irgend einen Sündenbock bzw. eine Sündenziege, irgendjemand, für den oder die man ohnedies insgeheim feindliche Gefühle hegte, die man aber von sich weg auf diese Person verschob. Manchmal tauchen dann aber doch Schuldgefühle auf. Wir Angehörige seelsorgerischer Berufe kennen das – und wir wissen, wie wichtig es ist, denjenigen, die dazu bereit sind, die Qual der Reue auf sich zu nehmen, beizustehen – und wie anstrengend.

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