Resilienz-Pflicht?

Resilienz sei „die Kunst der Anpassung“, wird im Standard vom 05.01.2020 (Seite 29) die Soziologin Stefanie Graefe (* 1966) zitiert (PressReader.com – Zeitungen aus der ganzen Welt), und sie meint, „schlechte Verhältnisse sollten wir positiv umdeuten“.

Diese und weitere Aussagen haben mich entsetzt – immerhin warne ich seit Jahren in meiner Publizistik davor, dass der gegenwärtige fast-schon-Mode-Begriff Resilienz als Forderung missbraucht werden könnte – so wie es im zitierten Artikel heißt, „dass Menschen Widerstandskraft trainieren können“.

Zu solchen Sichtweisen kommt es, wenn rein kognitiv – also vernunft- und theoriegesteuert – menschliches Verhalten als Erziehungsaufgabe betrachtet wird – anstatt als Ergebnis vieler unterschiedlicher Erfahrungen und ebenso unterschiedlicher Verarbeitungsmöglichkeiten […]

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