Opfer

Da kritisiert Birgit Braunrath im Kurier (10. 10., Seite 1) die „erbärmlichen Signale“ einer Politik, „in der darum gerittert wird, wem die größte Opferrolle zufällt“. Also „ritterlich“ empfinde ich diese Konkurrenz keineswegs – die Wortwahl ist doch recht unglücklich gewählt – aber was mich stört, ist der Begriff „Opferrolle“. Er verschleiert nämlich, dass nur eine Person – Außenminister Kurz – derzeit übrigens auch Vorsitzender der OECD! – und zwar gezielt als Person! – zum Opfer von Verspottungen und Verleumdungen gemacht wurde. Dass im Schuldvertauschungsagieren (ein forensischer Fachbegriff für die Strategie „Nicht der Mörder, der Ermordete ist schuld“) Täter Retourkutschen zu bauen versuchen, ist leicht erkennbar und üblicherweise schon aus der Vorschulzeit bekannt […]

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