Männlichkeit, welche?

Oft genügt ein neues Wort, um bislang beschwiegene Phänomene ins Bewusstsein zu heben und damit einer „Bearbeitung“ zuzuführen. (Deswegen habe ich in meinem letzten Brief Nr. 91 – alle auf www.haltgewalt.at – passende Neuwortschöpfungen begrüßt.)

Manchmal setzen sich aber gezielt beworbene Worte im allgemeinen Sprachgebrauch durch, die semantisch falsch sind, weil es eben noch keine besseren, „treff-sicheren“, gibt. Aus diesem Blickwinkel kritisiere ich das Wort bzw. den Begriff „Femizid“, denn die Tötung von widersetzlichen Frauen geschieht nicht – so der politische Sprachgebrauch – „weil sie Frauen sind“, sondern weil sie sich zu widersetzen wagen. Deswegen spreche ich von „Hinrichtung“. (Ein ähnlich brutaler Umgang führt auch zu Gewaltattacken bei widersetzlichen Söhnen, aber diese sind meist kampftüchtiger, weil jünger, kräftiger oder auch noch nicht so alkoholbeschädigt wie ihre Väter, daher ist der Kampfausgang offen.)

Eine andere hinterfragenswürdige Formulierung ist die von der „toxischen Männlichkeit“. Toxisch bedeutet „giftig“ (für die Zukunftsfolgen) oder „durch Gift verursacht“ (für die Vergangenheitsursachen). Beide Blickrichtungen bieten nur vage wie auch relative, nicht absolut zutreffende Informationen: Schon Paracelsus wusste, „Die Dosis macht das Gift“ – und manche Menschen sind sogar immun oder zumindest resilient auch für hohe Dosen, auch wieder für beide Zeitrichtungen gemeint […]

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