„Ist mir halt passiert …“

Nach dem Handballspiel Hollabrunn gegen Bad Vöslau letzthin gab es eine Schlägerei, lese ich in der Horner NÖN 07/2020 auf Seite 71: Nach dem Heimsieg der Hollabrunner mit 32:27 habe ein Vöslauer Spieler einem UHC-Spieler einen Faustschlag „in den Brust- und Bauchbereich verpasst“ und damit zu Boden gestreckt – Polizeieinsatz – Krankenwagen – Brustbeinprellung. Und dann sagte der UHC-Trainer „Ein Wahnsinn, dass es so einem Spieler wie dem (Namen des Schlägers) passiert“ und ebenso der Obmann, diesem Spieler sei „so was noch nie passiert“.

„Passiert“. Klingt so als ob ein böser Dämon sich der Faust des ahnungslosen Spielers bemächtigt hätte – oder sonst eine Naturgewalt über ihn bzw. seine rechte Gerade gekommen wäre. Im Klartext ein Versuch, die Gewalthandlung mit dem angeblich bisher untadeligen Verhalten des offensichtlich Zornigen zu entschuldigen. Aber jedes Verhalten ist ein erstes Mal – und dass es vorher noch keinen derartigen Ausraster gab, sollte auch keine sein, denn immerhin gab es laut dem Bericht auch keinerlei Provokationen, die die Zornesreaktion nachvollziehbar gemacht hätten – außer man versteht den Sieg der gegnerischen Mannschaft als eine solche. Wo bliebe dann aber die Sportlichkeit, die Fairness? Und wo die Größe, Verantwortung für sein Fehlverhalten zu übernehmen?

Es liegt ein Unterschied darin, ob man etwas aktiv tut oder ob einem etwas passiert […]

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