Ehrenmorde

Ein 18jähriger Afghane hat laut Medienberichten gestanden, sein 14jährige Schwester erstochen zu haben – „im Streit“. Ich sage: aus Wut. Das Mädchen war vor einer Woche aus eigenem Entschluss in ein Krisenzentrum des Jugendamtes gezogen, weil es sich daheim eingesperrt gefühlt hätte, nicht hätte fortgehen dürfen und sich nicht mit Freundinnen treffen, und immer hätte eine ältere Schwester als Aufpasserin dabei sein müssen (Salzburger Nachrichten, 19. 9. 2017, Seite 10). Und im Standard vom gleichen Tag lese ich (Seite 9), von einem Ehrenmord spräche man nur, wenn die Familie (oder ein Großteil davon) hinter dem Tötungsvorsatz stehe […]