Das A-Wort
Der durch sexuelle Herabwürdigung mittels seines Computers – bei bestrittener Urheberschaft – der Grün-Politikerin Sigi Maurer berühmt gewordene „Bierwirt L.“ hat Maurer erneut geklagt, war am Samstag, 17.10.2020, Seite 20, in der Tageszeitung Kurier zu lesen. Er hatte nämlich vom Vorbesitzer seines Lokals und gutem Freund erfahren, dass Maurer diesem, als der sich bei ihr gemeldet hatte, weil er Morddrohungen erhalten hatte (ich vermute, weil irgendwer Alt- und Neu-Besitzer des Lokals verwechselt hat) über Facebook-Messenger geantwortet hatte: „Das tut mit leid. Das wünsche ich nicht einmal diesem Arschloch.“
Auf Befragen der Richterin erklärte der Wirt, das habe ihn „schon“ gekränkt – so der Bericht – und er selbst verwende das A-Wort „nur unter Freunden als Spaß“.
Dass Gewalt sich gerne als Spaß verharmlost, habe ich oft genug geschrieben (etwa auch in meinem Buch „Heilkraft Humor“, edition roesner). Es gibt aber auch eine „legitime“ Empörung, erinnere ich mich an mein Jus-Studium, und die würde eine „Entgleisung“ Sigi Maurers entschuldigen – wenn man davon ausgeht, dass sich alle in „geordneten Bahnen“ zu bewegen hätten. Nur: Die Zeit der vorgegebenen Sprach-Schienen ist vorbei; die Grenze liegt heute in der politischen Korrektheit, auf sexistische (oder rassistische oder ageistische etc.) Attacken zu verzichten. Das A-Wort gehört nicht in diese Kategorie. Es ist schon lange gesellschaftsfähig geworden […]