Kindertragödie Trennung

In der Supervision sagte einmal ein Sozialarbeiter, seine vorgesetzte Juristin sähe Menschen wie Aktenordner, die man einfach in Regalen unterbringe. Daran musste ich denken, als ich las, dass Donald Trump die Kinder illegal Eingewanderter von ihren Eltern trenne und kaserniere – quasi als Strafe für die Eltern.

Tiefenpsychologisch könnte man vermuten, dass er sich damit versichern wolle, dass auch sein Getrenntsein von seinem Sohn Barron bei diesem keine Schäden hervorrufen könne. (Über andere Schäden, die „über-mächtige“ Väter bei ihren Söhnen auslösen können, möchte ich ein anderes Mal Beispiele bringen.) […]

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Jede Gewalttat hat eine Geschichte

Der Zeitablauf vom ersten Impuls – oder Gedanken – an Mord, Verletzung, Quälen oder andere Angriffe auf Leib und (auch seelisches) Leben kann unterschiedlich dauern und wird auch nicht immer „bewusst“ – also in der Sprache des „inneren Dialogs“ – wahrgenommen.

Im Affekt überflutet die Kampf- bzw. Vernichtungsenergie den Menschen (in seiner Körper-Seele-Geist-Einheit) so blitzartig und intensiv, dass sich kaum jemand beherrschen kann – außer er oder sie hat das trainiert. Beispielweise beim Erlernen einer östlichen Kampfsportart. Deswegen fordere ich seit Mitte der 1980er Jahre, dass dies in den Turnunterricht – derzeit „Bewegung und Sport“ genannt, ich finde „Leibeserziehung“ viel besser weil umfassender! – aufgenommen werden sollte […]

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Rache süß?

Es ist nicht Rache an irgendwem, der einen gemobbt hat – es ist Rache an einem Leben, das einem den Erfolg versagt, der in Film und Fernsehen vorgegaukelt wird (vorausgesetzt man hat die richtigen Freunde, den richtigen Job und kauft die richtigen Produkte). Mobbing, Beschimpfungen, grobe Kritik oder einfach nur Ignoranz – all das kann zum Auslöser werden, wenn das Fass der Demütigungen schon übervoll ist. (Deswegen sollte nachgeforscht werden, ob so etwas in den letzten Tagen vor dem Eklat vorgefallen ist – aber vermutlich wird es abgestritten.)

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Zuschreibungen

In seinem Buch „Etablierte und Außenseiter“ formulierte der deutsch-britische Soziologieprofessor Norbert Elias (1897–1990), „Gib einer Gruppe einen schlechten Namen und sie wird ihm nachkommen“. Ähnliches zeigt sich auch, wenn man ein Kind andauernd als dumm bezeichnet: Es übernimmt diese „Namensgebung“ und glaubt daran […]

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Tabuthema Vergewaltigung

In Indien sind Vergewaltigungen seit 2012 um 60 % angewachsen. (http://orf.at/stories/2434939/2434940/) Und es werden Kinder – nicht nur Kinder – zu Tode vergewaltigt oder gleich getötet. Ein neues Gesetz sieht daher für Vergewaltigungen von Kindern unter 12 Jahren die Todesstrafe vor (bisher gab es maximal nur lebenslange Haft). Das Gesetz sieht vor – aber werden Polizei und die Richterschaft diese „Absichtserklärung“ auch verinnerlichen? Immerhin stehen für die Vergewaltigung und Ermordung der 8jährigen Muslima Asifa Bono 5 hinduistische Männer unter Verdacht, darunter 4 Polizisten und ein Hindupriester. Als Schuldige werden aber das (zwar abgeschaffte dennoch lebendige) Kastenwesen zitiert, das die Diskriminerung von Frauen gestatte,  die Vorbilder der Gewalt als angebliche Leidenschaft in Bollywood-Filmen, die Langeweile, Frustration sowie übermäßiger Alkoholkonsum – und ein Männerüberschuss von 37 Millionen. Dass auch dieser mit der verbreiteten Abtreibung weiblicher Föten wie der getarnten Ermordung von Frauen durch „Küchenunfälle“ zusammenhängt, wird verschwiegen […]

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Amokfahrten

„Erschieß mich!“ soll der 25jährige Softwareentwickler den Polizisten zugerufen haben, der ihn nach dessen Amokfahrt in Toronto, bei der 10 Menschen getötet und 15 schwer verletzt wurden, gestellt hatte. Ziel „Suicide by cop“? Oder ein Ausbruch jahrelang aufgestauter Aggression – oder Verzweiflung?

Wie so oft melden sich nun ehemalige Schul- bzw. Studienkollegen zu Wort: Der Täter wäre nicht gesellig gewesen, in eine Schule für Menschen „mit besonderen Bedürfnissen“ gegangen, seine Körpersprache hätte auf eine geistige Behinderung schließen lassen … und er hätte beim Gehen vor sich hin miaut […]

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Verunglimpfungen

Wertschätzung erkennt man unter anderem daran, dass echtes Engagement, konkreter Einsatz, ernsthaftes Bemühen, auch Anstrengung und Ausdauer anerkannt und positiv bewertet werden – Betonung auf „echt“ und „ernsthaft“. Immerhin gibt es ja auch bloße Lippenbekenntnisse. Wenn sich also George Bush sen. mit der Beschwörung „Read my lips!“ als quasi Eid, es werde keine neue Steuern geben, in der Geschichte verewigt hat, wusste er wohl, weshalb er die Aufmerksamkeit von seinen Augen – bekanntlich die Fenster zur Seele – abgelenkt hat […]

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Projektionen

Sozialministerin Hartinger-Klein wolle die Allgemeine Unfall Versicherungs Anstalt „aus persönlichen Rachegelüsten“ auflösen, meldete der neue „Bundesgeschäftsführer“ der SPÖ (vor Vranitzky hieß diese Funktion „Zentralsekretär“, aber das klang dem „Sozialisten im Nadelstreif“ (SN 04.10.2012) zu sehr nach Sowjetunion), Max Lercher, weil sie sich 2017 „vergeblich um eine AUVA-Führungsposition beworben habe“. (Kurier, 08.04., S. 2). In der Psychoanalyse nennen wir so etwas „Projektion“ […]

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Hexen und Jagd

Stefan Zweig (1881–1942), nicht nur hochangesehener Schriftsteller sondern auch promovierter Philosoph, beschrieb in „Heilung durch den Geist“ anschaulich den wechselhaften Lebensweg des Arztes und Entdeckers des „animalischen Magnetismus“ Franz Anton Mesmer (1734–1815) – vor allem die Verleumdungen und Skandalisierungen durch konkurrierende Kollegen, die den erfolgreichen Heiler aus Wien weg haben wollten. „Wer heilt, hat Recht“ sagt zwar der Volksmund, nicht aber das Spottmaul, das jenseits kritischer Überprüfungen nur selbsterhöhende Aufmerksamkeit akquirieren will […]

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Abschaum

Im heutigen Pressedienst der Evangelischen Kirche für Österreichs lese ich den Protest des niederösterreichischen Superintendenten (entspricht protokollarisch dem katholischen Diözesanbischof) Mag. Lars Müller-Marienburg zu den Worten des gestern als FPÖ-Landesrat neu angelobten Gottfried Waldhäusl, wonach dieser zu dem Ansinnen einen Gefängnisstandort im niederösterreichischen Waldviertel zu errichten, gesagt habe: „Jetzt soll der Abschaum zu uns abgeschoben werden? Das bringt keinerlei Wertschöpfung für die Region!“ […]

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