Missbrauch in der katholischen Kirche

In Joh 8:32 heißt es: „… und ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen.“

Derzeit belastet ein neues Gutachten über den „eigenartigen“ Umgang von Ex-Papst Benedikt XVI, damals noch Joseph Ratzinger und Erzbischof von München und Freising, neuerlich die römisch-katholische Kirche (Missbrauchsgutachten belastet emeritierten Papst Benedikt XVI. – Kirche – derStandard.at › International). Dass dazumal der Schutz der Institution wichtiger war als der Schutz von Kindern und Jugendlichen, kann als hinlänglich bekannt vorausgesetzt werden (und ich habe dazu mein Buch „Missbrauch: Kirche – Täter – Opfer“, LIT Verlag 2010, herausgebracht, und überlege derzeit, mein älteres, vergriffenes Buch aus 2006, „Die Wahrheit wird euch frei machen – Sexuelle Gewalt im kirchlichen Bereich … und anderswo. Prävention – Behandlung – Heilung“ als Taschenbuch neu aufzulegen) […]

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Plagiats-Vorwürfe

Mit Plagiatsvorwürfen in die Öffentlichkeit zu treten, wird wohl als psychologische Kriegsführung gegen politische Gegner:innen von all denen akzeptiert werden, die Menschen „sozial morden“ wollen. Und dass sich jemand mit Spezialisierung auf diese Form von „Menschenjagd“ (übrigens der Titel eines meiner ersten Bücher) beruflich – angestellt oder als freier Unternehmer – profilieren will, ist Zeichen von Schnüffelkompetenz und Gespür für Nischenprodukte und gehört zum „Job“.

Das Problem liegt aus meiner jahrelangen Berufserfahrung als Unterrichtende an sechs österreichischen Universitäten sowie auch als Betreuerin von Abschlussarbeiten von anderen Akademien aber wo anders: Erstens entspricht die universitäre Entlohnung derjenigen, die die Arbeiten kontrollieren sollen – und da spreche ich noch nicht von der Zeit allfälliger Betreuung! – nicht dem dafür nötigen Zeitaufwand (sondern oft nur einer Handwerkerstunde!), zweitens delegieren daher höherrangige Lehrende diese lästige (wenn nicht der eigenen Karriere-Bereicherung dienende) Pflicht vielfach an ihr Mitarbeiterschaft oder gar „mithelfende Familienangehörige“ – eine Form von intellektueller Ausbeutung […]

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Stalking

„53 Anrufe um 2 h nachts aus unerwiderter Liebe“ titelt der KURIER (15.01., S. 21) zu einem mit Diversion beendeten Gerichtsverfahren, Untertitel „35jähriger Stalker trieb ,Angebetete‘ zur Verzweiflung“ (53 Anrufe um zwei Uhr nachts aus unerwiderter Liebe | kurier.at).

Mit Liebe hat Stalking aber schon gar nichts zu tun – es ist reine Gewaltausübung, und die zeigt sich nach dem US-amerikanischen Sicherheitsberater Gavin de Becker  (Buch „Mut zur Angst“, als Taschenbuch „Vertraue deiner Angst“ – Pflichtbuch!) immer bereits daran, dass ein „Nein!“ – oder eine andere deklarierte (!) Grenzsetzung – nicht respektiert wird.

Wer liebt, will dem / der Geliebten nicht schaden und ist daher fürsorglich und verzichtet auf Willensdurchsetzung, auch wenn es noch so weh tut (was nicht heißt, dass man das eigene Empfinden nicht kundtun darf – aber einmal genügt!). Auch wenn Fürsorglichkeit nicht unbedingt dem traditionellen militaristischen Männerbild entspricht – obwohl z. B. Polizisten genau diese Fürsorglichkeit immer wieder unter Beweis stellen, wenn sie sich um verletzte, verlassene Personen kümmern! – wenn wirklich geliebt wird, zeigt sie sich unvereinbar mit Gewalt. Andernfalls liegen hinter der Gewalt kleinkindliche Abhängigkeit, Kontrollzwänge, Besitzgier, narzisstische oder finanzielle Interessen und anderes mehr, deren Entstehungsgeschichte sich meist auf traumatische Ereignisse in den ersten zehn, seltener zwanzig Lebensjahren zurückführbar zeigt. (Mehr dazu in meinem Buch „Lieben!“ : Lieben! – Kremayr & Scheriau (kremayr-scheriau.at) […]

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Regressionen

In Krisenzeiten finden oft Regressionen statt, beispielsweise wenn man hoch fiebert: Dann „regrediert“ man – geht bzw. fällt zurück – auf eine frühere Entwicklungsstufe. Bei dem soeben erwähnten Beispiel hat man dann üblicherweise ein Rückzugsbedürfnis, auch nach Geborgenheit im Bett, und je nach den in der Kindheit erworbenen Gewohnheiten wollen die einen Ruhe und Alleinsein und die anderen sehnen sich nach umsorgender Pflege und jemand Lieben am Bettrand.

Andere Formen von Regression kann man bei manchen alten Menschen beobachten, wenn sie etwa nach Verlust der Partnerperson aus dem Zustand „Teil eines Paares“ in den des „verlassenen Kindes“ zurückfallen und wie ein Zweijähriger nur mehr Sachen horten oder, noch ein Stückchen weiter zurück in der Biographie, sich nur mehr fürs Essen interessieren.

Es gibt aber auch Krisen, in denen man auf das Verhalten des greinenden, wütend um sich schlagenden Babys regrediert. So etwas scheint derzeit bei all denjenigen Impfkritiker:innen zu geschehen, die „Systemerhalter“ wie Polizei oder Krankenhauspersonal körperlich attackieren […]

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Tarnung?

Wer erinnert sich noch an die Proteste der weiblichen Filmstars gegen die High-Heels-Pflicht für den Roten Teppich bei den Filmfestspielen von Cannes 2015 [Filmfestspiele Cannes – Aufregung über High-Heels-Pflicht | Tiroler Tageszeitung Online – Nachrichten von jetzt! (tt.com)]? Oder in Großbritannien, als manche Arbeitgeber (entgegen ihrer Fürsorgepflicht, die ja generell auch die Fußgesundheit umfasst) Frauen die Absatzhöhe vorschreiben wollten? Oder an die Aufregung im Blätterwald, als die seinerzeitige Verkehrsministerin Monika Forstinger umgekehrt ihren Mitarbeiterinnen das Tragen von High Heels wegen des Klapperns untersagte? [Streit um High-Heels-Dresscode | kurier.at]

Nun scheint die Gleichberechtigung auch diesen Nebenschauplatz des traditionellen Sexismus der Kleidungsgebote für Frauen auch die Männerwelt erreicht zu haben: Seitdem sich politische Gegner über Shorts und Herrenhandtasche von Außenminister Alois Mock 1987 in Jordanien [Stilikonen und Modesünder – Kleiderwahl der Politiker | Nachrichten.at] mokierten, blitzte das Thema erst wieder bei den unschuldsweißen Sneakers von Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein bei seiner Angelobung auf … um jetzt Generalmajor Rudolf Striedinger wegen seines Kampfanzugs zu bombardieren [Rudolf Striedinger ist ein gut getarnter Krisenkoordinator – Diskurs – derStandard.at › Diskurs] – wobei auffällt, dass der glossierende Standard-Autor Sebastian Fellner den Stabschef von Verteidigungsministerin Klaudia Tanner gleich zweimal vom Generalmajor zum Generalleutnant upgegradet hat – in der GECKO-Funktion ist er es ja schon übergeordnet – sein Wort in Gottes bzw. der Ministerin Ohr.)

Glückliches Österreich, das sich in Pandemie-Zeiten nur über Outfits erregt, statt über gesundheitsschädliche physische und psychische Inputs! Damit meine ich etwa unverantwortliche Medikationsvorschläge von offenkundig parteipolitisch abgestimmten Politiker:innen – oder Angstmache, Feindbildaufbau, Hetz- und Gewaltaufrufe […]

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Krank oder kriminell?

Eine 41jährige hat ihre nunmehr Ex-Chefin vier Monate lang gestalkt und ohne deren Wissen gezielt unerwünschter Sex-Anmache preisgegeben. „War es unerfüllte Zuneigung oder Ärger über zurückgewiesenen Geltungsdrang?“ heißt es im KURIER, übergetitelt „Besessen von der Chefin“ (vom 05.01.2022, S. 18, auch: PressReader.com – Zeitungen aus der ganzen Welt).

Im Mittelalter hätte man wohl einen Dämon als den Schuldigen geortet und einen Exorzismus – eine Teufelsaustreibung – veranstaltet. Heute kennt man diese Prozeduren vor allem aus Horrorfilmen wie „Der Exorzist“ [Der Exorzist – Wikipedia], und die professionelle „Reinigungs-Arbeit“ übernehmen in unseren „aufgeklärten“ Zeiten nicht mehr speziell ausgebildete römisch-katholische Priester (oder doch? siehe Pandemie heizt Exorzistenboom in Italien an – Italien – derStandard.at › International), sondern naturwissenschaftlich-nüchterne Psychotherapeut:innen. Deren Beiziehung als Gutachter:innen wäre bei diesem – vertagten – Strafprozess dringlich anzuempfehlen (aber auch schon, wenn sich soziale Grenzüberschreitungen in Richtung „beharrliche Verfolgung“ [RIS – Strafgesetzbuch § 107a – Bundesrecht konsolidiert, tagesaktuelle Fassung (bka.gv.at)] zu eskalieren beginnen) […]

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„Öffentliche“ Personen?

Conrad Seidl hat „dem Volk“ längst überfälligen Nachhilfeunterricht in politischer Bildung gegeben [PressReader.com – Zeitungen aus der ganzen Welt], indem er das Anforderungsprofil der Spitzen der Verwaltung erklärt hat. Was er nicht erklärt hat ist, dass Spitzenpolitiker, sofern sie aus dem Parteiapparat kommen und nicht Quereinsteiger sind – und das erkennt man bei letzteren meist sofort – für solche Funktionen in vielen Kursen und Schulungen ausgebildet worden sind.

Überfällig wäre aber auch, die Funktionsweisen innerhalb und quer durch die Ministerien (und die oft langwierigen Abstimmungen mit Europa-Recht) zu erklären – vor allem um die vielen still und korrekt arbeitenden Personen zu rehabilitieren, die auch viel Verantwortung auf sich lasten haben. Ich habe so viele in Seminaren für Verwaltungsakademien (von etlichen Bundesländern aber auch des Bundes) wie auch Einzelsupervisionen bei der Lösung fachlicher wie auch kommunikativer Probleme (was man aber gar nicht trennen kann) begleitet, und viele dieser Themen betrafen potenziellen Widerspruch gegen Vorgesetzte. Die Arbeit in einem Ministerium – oder einer Landesregierung – ist nicht mit der Arbeit in einer „Firma“ vergleichbar, das hat der langjährige Sektionschef im Wissenschaftsministerium Raoul Kneucker in seinem Buch „Bürokratische Demokratie – demokratische Bürokratie“ (Böhlau 2019) verdeutlicht, in dem er auch die Zukunftsperspektiven einer lebendigen Verwaltung im 3. Jahrtausend skizziert […]

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Nur „Nacktheit“?

Eigentlich wollte ich das aktuelle Cover „Best of Böse“ des Wochenmagazins Falter [Satire?: Presserat prüft ‚Best of Böse‘-Cover des ‚Falter‘ (horizont.at)] nicht kommentieren – erstens weil es ja nur eine Fotomontage ist, zweitens weil es mehr als veraltet ist (wieso noch Schallenberg?), drittens weil trotz Goethes Diktum [Johann Wolfgang von Goethe | zitate.eu] mich die Absicht nicht verstimmt – die Blattlinie vom Falter ist ja bekannt – und ich viertens Trolle und deren Anverwandte nicht füttern mag. (Und dass ich fünftens der Meinung bin, Satire sollte man Berufs-Satirikern – als Fachleuten – überlassen, habe ich schon mehr als oft genug geschrieben.)

Warum ich es nun aber doch tue, hat folgenden Auslöser: Kaum hatte ich die vielen empörten Sexismus- und Privatheitverletzungs-Vorwürfe (s. Art. 8 EMRK) und die wenig verständnisvollen Entgegnungen von Armin Thurnher „and friends“ [„Heilige Familie“ mit Kurz und Thier: Herausgeber Thurnher, Peter Klien und „Tagespresse“ reagieren auf „Falter“-Satire – Medien – derStandard.at › Etat] gelesen, erinnerte ich mich sofort an das Profil-Cover vom 11.03.1996 mit dem (gefaked!) „nackten“ Bundeskanzler Vranitzky [Nackt auf der Titelseite, unfreiwilliges Werbesujet – alles Satire? – Blog: Medienrecht – derStandard.at › Recht], der sich dem damaligen Zeitgeist entsprechend logischerweise dagegen wehrte […]

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Affektdelikte?

Seit Montag, 21. Dezember 2021, steht mit dem sogenannten „Bierwirt“ ein „prominenter“ des Mordes seiner Lebensgefährtin Angeklagter (es gilt, solange er nicht verurteilt ist, noch immer die Unschuldsvermutung) wieder einmal vor Gericht.

Prominent nenne ich ihn, da er bereits vor Jahren mehr oder weniger sicher als Verfasser obszöner SMS an eine Grünpolitikerin die Zeilen der Gerichtsaalberichterstattung gefüllt hat; möglicherweise wird er mit seinem Geschäfts-Namen als Prototyp der bis dato 31 Morde an ihren Partnerinnen oder Ex-Partnerinnen in die Wiener Kriminalgeschichte eingehen.

Er könne sich alkoholbedingt an nichts erinnern, baut er nun eine Entschuldigungsstrategie als vorübergehend unzurechnungsfähig auf – obwohl bekannt ist, dass er bereits kurz vor den tödlichen Schüssen auf die Mutter seiner Kinder deren Vater mit der Waffe bedroht hatte (und die sich darauf endgültig trennen wollte), und dass er unmittelbar nach der Tat nachweislich schnell (!)  zwei Flaschen Schnaps trank (Mordprozess gegen Bierwirt: ,Ich war das‘: Kurier, 21.12.2021, S. 18) […]

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Fremdschämen

Scham ist eine zentripetale Reaktion – man zieht sich quasi zusammen und in sein Inneres zurück (oder würde, wenn es ginge, gerne in den Boden versinken). Die – ebenso extreme, nämlich das Mittelmaß verfehlende – Gegenreaktion ist die Empörung: Man macht sich Luft, breitet sich aus und empor … und verliert oft den Boden unter den Füßen.

Oft folgt eines aufs andere – aber wenn das rechte Maß nicht verfehlt wird, denkt man darüber nach, weshalb man sich schämt, findet viele zusammenwirkende Auslöser, protestiert gegen die, bei denen Änderungen erreichbar scheinen (die vernünftige Art, sich Luft zu machen, anstatt bloß zu randalieren!) und arbeitet mit Disziplin und Geduld an Problemlösungen, wie schwer diese auch sein mögen. Klassisches Beispiel: chronische Krankheiten.

Viele schämen sich nicht nur ihrer eigenen Krankheiten – besonders, wenn sie das Äußere verändern – sondern auch ihrer Angehörigen. Scham ist dann eine innerpsychische Flucht ins Nirgendwo – und meist ausgelöst durch fremden Spott und / oder eigene Angst vor ernsthaft argumentierter übler Nachrede. Aktuell erlebt am Beispiel des ORF als Arbeitgeber. (Vormaliges Gegenbeispiel: ORF-Korrespondent Lorenz Gallmetzer hatte den Mut, ein Buch über seine Alkoholkrankheit zu schreiben. Hoffentlich hält er für die Zukunft durch! Es ist ihm zu wünschen.) […]

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