Einträge von EstherVie

„Kränkung“ missinterpretiert

So beeindruckend die TV-Serie „Die Macht der Kränkung“ vermitteln konnte, wieviel Leid Menschen anderen aus Bosheit, Rache oder einfach sozialer Inkompetenz zufügen können, so unzulänglich zeigte sich der Versuch einer zusätzlichen Aufarbeitung des dargestellten Phänomens in der nachfolgenden TV-Diskussion. Das lag nicht an den teilnehmenden sogenannten ExpertInnen, egal ob sie aus der Antigewalt-Politik oder aus […]

„Lange keinen Sex gehabt“

In den Salzburger Nachrichten vom 7. September, Seite 19, wird die Rechtfertigung des wegen Vergewaltigung einer 44jährigen, der er „Hilfe beim Übersiedeln“ angeboten hatte, rechtskräftig zu zwei Jahren Haft (vier Monate davon unbedingt mit Psychotherapie-Auflage) verurteilten 20jährigen mit „Ich hatte schon so lange keinen Sex mehr“ berichtet. Bei der – leider durchaus üblichen – Formulierung […]

Tag der Currywurst

Der 4. September sei der Tag der Currywurst, lese ich heute im Standard (Seite L 3), und auch, dass dieses das „inoffizielle Nationalgericht“ der Deutschen sei. Nun plane ich seit 14. August zu „Currywurst“ einen Brief gegen Gewalt zu schreiben – als Beispiel für mentale Gewalt. An diesem Samstag fiel mir nämlich in der Karriere-Beilage […]

Flüchten – Vom Wollen und Müssen

Herbert Lackner hat eine beeindruckende Trilogie verfasst: „Die Flucht der Dichter und Denker – Wie Europas Künstler und Wissenschaftler den Nazis entkamen“, „Als die Nacht sich senkte – Europas Dichter und Denker zwischen den Kriegen – am Vorabend von Faschismus und NS-Barbarei“ und „Rückkehr in die fremde Heimat – Die vertriebenen Dichter und Denker und […]

Mythos Empathie

Es gibt Eigenschaften von denen jedermensch glaubt sie zu besitzen bzw. in die Tat umzusetzen. Respekt etwa: Wenn man jemanden, der einen überheblich abkanzelt, mit „Bitte behandeln Sie mich respektvoll“ zu mehr Selbstreflexion auffordert, folgt meist empörter Widerspruch „Aber das tue ich doch!“ und beweist damit, wie gerechtfertigt die ursprüngliche Höflichkeitsbitte war (wobei ich persönlich […]

Kunst oder Kultur?

Da flattert mir soeben die online-Werbung für das morgige Profil 35/21 auf den Bildschirm und kündigt mit „Über die Kunst sich zu entschuldigen. Oder auch nicht.“ seine aktuelle Titelgeschichte mit Bildern von HC Strache, Kurt Waldheim, Johannes Paul II und Placido Domingo (die anderen kann ich auf Grund der Kleinheit des Fotos nicht erkennen) an. […]

Cancel-Culture-Rausch

Da schrieb doch ein Anonymus an Spencer Cox (* 1975), den Gouverneur von Utah, er möge doch seinen „obszönen“ Familiennamen ändern, denn viele seien angewidert, klinge er doch wie „cock“, einem Vulgärausdruck für Penis. Ja geht’s denn noch? Das erinnert mich an den Spruch, der Bleistift wäre schuld an den Rechtschreibfehlern … und an den […]

Vergangenheitsblicke

Zuerst eine Selbstoffenbarung: Ich halte schon viel davon, zurückzublicken. Erstens um Irrtümer oder Fehler zu erkennen und in Zukunft zu vermeiden; zweitens um sich an schöne Augenblicke zu erinnern, die gute Gefühle machen (weil sie ja die damals erworbenen Gedächtnisspuren wieder aktivieren); und drittens, um nicht zu vergessen, woher man gekommen ist und wie und […]

Jurorenwahn

In einer Zeit, in der aus political correctness viele traditionelle Bezeichnungen obsolet geworden sind, wäre vielleicht auch die Berufsbezeichnung „SchauspielerIn“ zu verbessern – z. B. auf Mime/Mimin oder neudeutsch Actor/Actress – zeigen doch die mehr als entbehrlichen Kommentare über das Äußere der heurigen Salzburger „Buhlschaft“ Verena Altenberger („Sexismus wegen Kurzhaarfrisur“, Der Standard, 31.07. / 01.08. […]

Sippenhaftung?

Jetzt schießen sich die HassposterInnen auf Katharina Nehammer ein, weil sie sich gegen eine Verleumdung im Netz gewehrt hat – so wie es unsere Gesetze vorsehen – und zusätzlich auch diejenigen, die das eifrig weitergeleitet haben und auch zumindest einen Politiker, die jetzt diesen Hatern Beistand sein will (Facbook-Posting: Katharina Nehammer klagt FPÖ-Mandatar Hafenecker « […]