Schuld
Als ich vor wenigen Tagen mein letztes Buch „Das Schweigen der Hirten – Kirche und sexuelle Grenzüberschreitungen“ einer interessierten Kolleg:innenschaft vorstellen durfte, in dem es um die vielen Formen des Schweigens wie auch – hochaktuell! – des Vertuschens geht, entwickelte sich danach eine intensive Diskussion über Homosexualität, Pädophilie, die Attraktivität pädagogischer Berufe für diese Personengruppen und ob der Zölibat „schuld“ daran sei, dass es im kirchlichen Bereich so viele sexuelle Übergriffe auf Kinder gäbe bzw. gab.
Ich war froh, gerade in unserer Berufsgruppe klar stellen zu können, dass die Hauptgruppe der Täter bei sexueller Ausbeutung von Kindern immer noch in den Familien zu finden sei, und, wie ich im Buch ausführlich darlege, Pädophilie (Neigung, Schwärmerei), Pädosexualität (eine sexuelle „Vorliebe“ oder Fixierung) und Pädokriminalität (Vermarktung von – nur als grober Überbegriff gemeint – pädosexuellen Darstellungen) voneinander unterschieden werden müssen, auch wenn sie in der Biographie einer Person (nebst anderen Besonderheiten) verbunden auftreten sollten.
Was mir aber wert schien, mich ausführlich damit zu befassen, war die – oft nur als Machtmittel „in Beziehung“, in der Sache jedoch unpassende Verwendung des Wortes „Schuld“ […]