Toxisches Schweigen

In seinem neuen Buch „Die dunkle Leidenschaft. Wie Hass entsteht und was er aus uns macht! (Gräfe und Unzer, 2022), listet der sensible – ich habe ihn selbst mit meinen Student:innen bei einem Vorarlberger Mordprozess als höchst respektvollen Gerichtsgutachter erlebt, Kompliment! – Psychiater und Bestsellerautor Reinhard Haller (* 1951) das breite Spektrum all der Untaten auf, die in den Medien Stoff für Sensations- wie auch Aufklärungsberichte liefern – und einige eher unbeleuchtete. Zu diesen gehört das „toxische“ Schweigen (S. 45 ff.)

Haller unterscheidet das meditative, kreative, andächtige, rücksichtsvolle vom frustrierenden, eisigen bis zum aggressiven und hasserfüllten Schweigen, das die eigene Machtdemonstration zum Ziel hat.

Derzeit berichten die Zeitungen über eine andere Art des toxischen Schweigens, das auch mit Macht zu tun hat: Das beharrliche Verschweigen sexueller Übergriffe wie auch schwarzpädagogischer Maßnahmen in pädagogischen – aktuell konkret elementarpädagogischen, sprich Kindergärten – Einrichtungen („Chefin der Wiener Kindergärten abgesetzt“, Der Standard, 08.06.2022, S. 8) […]

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