Gedanken zur Terrornacht 02-11-2020

Die Tage rund um den 1. November bedeuten für viele Menschen jedes Jahr seelische Belastung: Nicht jedes Totengedenken ist friedvoll und voll der Liebe, sondern eher schmerzlich, oft durch unerwünschte Gefühle wie auch unsensible Fragen belastet – und der mediale Halloween-Wirbel kurz davor kann nur mit „transformierendem“ Humor bewältigt werden, so sehr kann er nerven.

Um Transformation geht es ja auch, wenn man mit seinen Gefühlsreaktionen rund um das Sterben fertig werden muss, wenn sie plötzlich jenseits der Routine von Blumen- und Kerzenkäufen und Gräberbesuchen Gedenk-Raum beanspruchen. Das beginnt mit den Pandemie-Todesfällen, mit der juristischen Regelung des sogenannten assistierten Suizids – wobei die sozialen Ursachen von Verzweiflung und Verlust von Lebensmut und was dagegen zu machen wäre, ignoriert werden! – und gipfelt im demonstrativen Regierungsgedenken an den fatalen Abend des 2. November des Vorjahres mit den ersten Terroropfern in Österreich. Ich habe die Berichterstattungen in den Abendnachrichten des ORF gesehen – und mich gefragt: Was macht das mit den Angehörigen der Toten?

Wollen die wirklich, dass diese schrecklichen Geschehnisse von Politikern öffentlich „in Szene gesetzt“ werden? Hilft das bei der Verarbeitung von Schmerz, Wut und Trauer? […]

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