Der Mythos vom starken Immunsystem

Da lese ich doch im aktuellen profil 29 vom 18. Juli (Seite 26), dass ein „interdisziplinäres deutsch-österreichisches Autor*innenkollektiv“ propagiert, dass ein „starkes Immunsystem die effektivste Antwort“ auf das Corona-Virus sei. Dass Ulrike Guérot, die mir bei ihren Talkshow-Auftritten in letzter Zeit vor allem durch die  häufige Wiederholung des Hinweises, dass sie Politikwissenschafterin sei – was gegen Kompetenz in Virologie spricht – aufgefallen ist und sich inhaltlich ansichtsmäßig neben Herbert Kickl (der sich allerdings mit seinem nicht abgeschlossenen Philosophiestudium in Gesundheitsfragen doch um einiges qualifizierter ausweisen könnte) hier federführend aufscheint, wundert mich nicht – beim zumindest im Nebenfach studierten Psychologen und „Gemeinwohlökonomen“ Christian Felber schon.

„Gesunde Ernährung, viel Bewegung, Yoga, Tanz und Sport, Aktivitäten, die Freude machen und Beziehungen stärken, Kontakt mit Natur und Spiritualität“ lauten deren Stärkungs-Vorschläge – und beweisen, dass sie offenbar nicht wissen, dass in der Pandemie Menschen, deren physische wie psychische Sicherheit sich massiv verringert und krankheitswertige Depressivität ausgelöst hat, dazu keine Kraft aufbringen können.

Mich erinnert das an „Wenn sie kein Brot haben, sollen sie doch Kuchen essen!“ Marie-Antoinette lässt grüßen […]

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