Falschaussagen?

Als ich in den frühen 1970er Jahren – als ich mit meinen Söhnen in Karenz und das Geld knapp war – begann, mit journalistischen und anderen redaktionellen Beiträgen für den Compress Verlag „dazu zu verdienen“, sagte mir der Chef und rückblickend Mentor, ich solle nie das Wort „lügen“ verwenden, denn das wäre der Vorwurf einer strafbaren Handlung und als „Üble Nachrede“ und in der Folge „Ruf- und Kreditschädigung“ strafrechtlich und bei tatsächlichem Schaden auch zivilrechtlich verfolgbar – und das könne teuer werden. Ich solle stattdessen „das ist unwahr“ formulieren.

So genau hatte ich das im Jus-Studium nie gehört, war dankbar, und habe mich seitdem immer daran gehalten.

Beim täglichen Lesen von vier Tageszeitungen merke ich aber, dass sich die Zeiten geändert haben: Da schmeißen manche Nationalrats- oder Landtagsabgeordnete mit dem L-Wort nur so um sich, die Medien „springen auf diesen Zug auf“ und: „So fühlt man Absicht, und man ist verstimmt“ (Zitat Goethe, Torquato Tasso) – außer man findet das ganz ok – denn wenn daraufhin geklagt wird, müsste die vermutlich absichtlich „schädigende“ Person den Wahrheitsbeweis für ihre Behauptung antreten […]

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