Loslassen

Sich von Altgewohntem zu trennen, fällt vielen nicht leicht – vor allem deshalb, weil sie – noch – nicht gelernt haben, mit „Leere“ umzugehen. (Zur Erinnerung: Ich definiere „lernen“ als Bildung von neuen Wahrnehmungs- und Handlungsnervenzellen). Ich spreche dann von „Entzugserscheinungen“. Wer schon einmal eine Fastenkur gemacht hat, sollte diesen Effekt der ersten drei Tage kennen: Man empfindet sich „erkältet“ – es fehlt ja gewohnte Energiezufuhr – fiebrig, schwach, vielleicht auch depressiv … und sollte eigentlich erkennen, wie abhängig man von der jeweiligen Substanz oder dem jeweiligen Verhaltensmuster war.

Wenn man diese ersten drei Tage oder auch die erste Woche, je nach „Suchtmittel“, ohne Rückfall überstanden hat, beginnt man die „Entgiftung“ zu genießen – außer man kehrt gedanklich immer wieder zu der vorherigen „Völle“ zurück, verklärt sie auch (und löscht alles Negative, das damit verbunden war) und belügt sich selbst.

Dazu können dann noch andere Verluste kommen: Der Kreis Gleichgesinnter etwa – oder der Kreis möglicher Kritiker, wenn man sich nicht mehr deren „Spielregeln“ anpasst – nicht mehr grenzenlos mittrinkt, mitfrisst, mitraucht, mithurt (und wenn es nur maulhuren ist) oder aber auch an einer Beziehung festhält (Beziehung zu ideologischen Gruppierungen mitgemeint) […]

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