Das Auge des Betrachters

Vermutlich fühlt sich Georg Dornauer, ohne Frauenstimmen zum SPÖ-Vorsitzenden gewählt, als quasi Tiroler Freiheitsheld des neuen Stils – er kämpft halt nicht gegen napoleonische Revieransprüche sondern gegen Frauen, die sich gegen geistige Revierhoheit mancher Männer wehren, und er wehrt sich genau damit: Er beansprucht die geistige Definitionsmacht darüber, was Sexismus sei.

„Sexismus entsteht immer beim Empfänger“ doziert der – man glaubt es kaum – promovierte Politikwissenschaftler (Dissertation „Ursachen und Hintergründe für die Hegemonie der ÖVP in Tirol“) im Versuch, seine eigene Hegemonie zu verfestigen – frei nach dem Buchtitel der österreichischen Sozialwissenschaftlerinnen Cheryl Benard und Edit Schlaffer „Viel erlebt und nichts begriffen: Die Männer und die Frauenbewegung“ (Rowohlt). Offensichtlich hat er sich weder im Studium noch privat mit Vorurteilsforschung und Diskriminierungsstrategien wie Rassismus, Sexismus, Ageismus beschäftigt. Ewiggestrig könnte man sagen.

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